Kiekebusch-Kunst-fuer-Enthusiasten

Als Künstlerexemplare (englisch "Artist's Proof") gelten eine begrenzte Anzahl von Drucken einer Auflage, normalerweise zwischen 5 und maximal 20 Prozent der Gesamtauflage, die für den Eigenbedarf des Künstlers gedacht sind. Sie werden meistens in der linken, unteren Ecke vom Künstler mit dem Kürzel "A/P" , gelegentlich auch "e.a." (französisch "epreuve d'artiste") gekennzeichnet.

Ursprünglich waren Künstlerexemplare die ersten Probedrucke, anhand derer die Künstler zusammen mit dem Drucker die Druckqualität sowie eventuell erforderliche bzw. wünschenswerte Nachjustierungen des Druckprozesses besprachen. Da diese Drucke häufig noch Abweichungen von der eigentlichen Edition aufwiesen, waren sie bei Sammlern begehrt. Bei manchen Druckverfahren hatten die ersten gedruckten Exemplare, welche zum Teil auch zur Bezahlung des Künstlers dienten, eine höhere Druckqualität als die letzten, weshalb die Künstlerexemplare meistens aus dem zuerst gedruckten Teil der Auflage gezogen wurden.

Heutzutage unterscheiden sich die Künstlerexemplare von der regulären Edition meistens nur noch durch ihre entsprechende Kennzeichnung durch den Künstler. Häufig überlassen die Künstler den Verkauf ihrer Künstlerexemplare auch ihren Verlegern. In der Regel werden Künstlerexemplare zu einem deutlich höheren Preis als die Exemplare der Hauptauflage angeboten.
Epreuve d'artiste